So, das habe ich davon! Meine Stänkerei im vorletzten Eintrag über die entschleunigten Schleswig-Holsteiner droht prompt und grausam bestraft zu werden. Vorgestern war ich auf Büßertour nach Plön, demütig und zerknirscht. Und zur Strafe für mein Geschreibsel muss ich mir jetzt aussuchen, welches Detail aus der Ausstattungsliste von Rüm Hart gestrichen wird.
Aber die offizielle Erklärung ist natürlich eine andere:
Wir haben uns entschieden, die Übernahme und Erstwasserung unseres Schiffes direkt in Holland zu vollziehen. Aus Zeitgründen. Ursprünglich sollte das ja in Neustadt stattfinden, wofür in Rüm Harts Aufpreisliste eine Kostenposition in Höhe von 1.790 steht. Man muss an dieser Stelle dem geneigten aber vielleicht unwissenden Leser erklären, dass das auch die Endausrüstung mit Mast und Segel, also des kompletten Riggs beinhaltet. Genauso wie umfangreiche Kalibrierungs- und Testfahrten. Ein Aufwand von ein bis zwei Tagen für ein bis zwei Sirius-Leute.
Für die Verlagerung des – nun ja – „Stapellaufs“ nach Stavoren sollen uns nun zusätzlich noch Mehrkosten von rund 2.300 entstehen! Also nur für die Tatsache, dass ein Sirius-Mitarbeiter von Plön nach Holland und zurück fährt (und ich ihm dort zur Hand gehe, was sonst ein Kollege getan hätte). Das kann man ja nur als Sühne für frühere Missetaten empfinden. Und trotz langen Grübelns – und weil ich ja bekanntermaßen ein tugendhaftes Leben führe – fällt mir da halt nur mein vorlauter Kommentar über die Schleswig-Holsteiner ein.
Ergo suchen wir gerade nach last-minute-Streichpositionen, denn ein nochmaliges Überschreiten unseres Etats kommt auf keinen Fall infrage.
Natürlich wurde sofort Einspruch eingelegt, und um unsere Chancen zu erhöhen, habe ich den Sirius-Holsteinern fortan immerwährende Geduld versprochen, ihre Arbeitsqualität gelobt und ihre Akribie bewundert. Warten wir also auf das Ergebnis.
Ansonsten habe ich schon mal das zukünftige Boots-Geschirr, Bratpfanne und Töpfe in zwei Curverkisten vorbei gebracht, also Pött und Pann. Die Inneneinrichtung des Küchenmoduls wird an Tassen, Teller, Gläser usw. angepasst. Auf dass der Inhalt der Kombüse nicht bei der ersten Welle Schaden nimmt, oder sich unter hässlichen Geräuschen und in klitzekleinen, Handfegergerechten Einzelteilen in den Salon entleert.
Noch schnell der Stand der Dinge: Am Deck werden Detailarbeiten durchgeführt (s. Foto ganz oben) und dem Rumpf fehlen noch ein paar Lagen Glasfasermatte. In ca. 10 Tagen soll „Hochzeit“ sein, danach beginnt der Innenausbau.
Es wird.