Das da oben ist Ivan, der amtierende Hafenhund. So einen Sommer wie diesen hat er noch nicht erlebt, sagt er (und ganz unter uns: er hat schon viele erlebt). Jedenfalls kuschelt er sich fest in seine Decke und übt sich in meteorologischem Fatalismus.
Sigrid und ich machen’s ihm nach. Seit Mittwoch sind wir an Bord und noch keine Meile gesegelt. Macht keinen Sinn bei Starkwind und Regen. Heute morgen um 5 zum Beispiel stehe ich senkrecht in der Koje, weil uns in einer kräftigen Bö von Steuerbord die Schubladen in der Pantry aufgeflogen sind.
Statt dessen wird – streng nach Geschlechtertrennung – gebastelt bzw. gelesen. Die Bastelliste: das Segelkleid (Lazy Bags) ist dran, das Rigg wird noch einmal nachgetrimmt, die Festmacherleinen getauscht (die alten knarren fürchterlich auf den Klampen, was man im ganzen Schiff hört), das neue AIS programmiert, das Achterstag hat einen neuen Bolzen bekommen und Sigrids Kabine einen Kleiderhaken.
Dennoch haben wir uns heute Morgen entschieden, noch einen Tag zu bleiben. Mistwettertage auf einem entspannt schaukelnden Boot haben auch was. Was Erholsames vor allem.
Heute Nachmittag gab’s einen Ausflug nach Sneek. Dort, im Bahnhofsgebäude, befindet sich ein Modelleisenbahnmuseum mit der größten Sammlung niederländischer Modellloks und -züge. Nicht schlecht, und sowas interessiert mich (später mehr dazu), wenn auch die Anlagen überwiegend im LGB-Maßstab gebaut sind. Kann man sich mal ansehen, und der Eintritt ist mit 6 € moderat.
Heute Abend ist Stammtisch bei Ella, und morgen Vormittag geht’s planmäßig zurück nach Hause.
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