Wieder solo

Sigrid ist heute Vormittag wieder nach Hause gefahren – und heil angekommen. Ich bin auch heil angekommen. In Oskarshamn. Keine Ahnung welcher Oskar seinen Namen hergegeben hat. Es ist 8 Uhr heute Abend, als ich hier festmache, zu spät um das und die Stadt zu erkunden.

Eigentlich wollte ich ja gar nicht so weit, nur raus aus Kalmar, wo Sigrid und ich nun seit Donnerstagabend auf einem nicht gerade idealen Platz liegen. Wieder mal segeln, der Wind sollte passend sein heute. Aber dann ist er doch stärker als angekündigt. Die Welle höher, die Temperatur niedriger. Aber gut, es läuft. Nur unter Großsegel, das Vorsegel bleibt eingerollt. Dann kommt eine X99 von hinten auf – unter Vollzeug. Wird der Wind nicht weniger, die Welle moderater? Aber sicher doch – raus mit der Genua. Und schon bleibt „der Gegner“ auf Distanz. Naja, er kommt langsamer näher als vorher. Da geht noch mehr. Ein bisschen Gezupfe an den Strippen, Feintrimm am Vorsegel, von Hand gefühlvoll steuern – und siehe da, die X braucht fast eine Stunde um mich wirklich zu überholen. Wenn die allerdings ihr Vorsegel etwas offener fahren würden, hätte ich erheblich weniger Chancen. Okay, gar keine.

Und schon bin ich am eigentlichen Tagesziel – Borgholm auf Öland – vorbei. Das Segeln macht eine solche Freude, dass ich bis hierher durchziehe. 42 Seemeilen werden es, in siebeneinhalb Stunden.

Genau das habe ich heute gebraucht. So kann man den Abschied und die schönen gemeinsamen Tage verarbeiten und sich wieder auf das Solisten-Dasein einarbeiten.

Bin wieder im Rythmus.

Und Mitglied. In einem schwedischen Club! Genauer: beim SXK , Svenska Kryssarklubben (schwedischer Kreuzerclub). Fahre den Clubstander unter der Backbordsaling (die untere Flagge) und darf deren Bojen zum Festmachen in besonders schönen Buchten nutzen. Toll nicht?!

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