Nyord – ein Foto-Spaziergang

Mich ereilt der Ruf nach Nyord – in Form eines Tipps aus dem Segeln-Forum. An der Ostseite Dänemarks angekommen brauche ich einen Unterschlupf für einen angekündigten Starkwindtag. Weit ist es nicht von Kalvehave aus, nur 3 Seemeilen, also „umme Ecke“. Es ist Sonntag (gestern), das Wetter schlicht herrlich, selbst die Temperaturen kommen ein wenig in die Puschen. Ab nachmittags soll es deutlich auffrischen, also Leinen los.

Die Insel ist klein und liegt zwischen den beiden großen Mön und Seeland. Der Ort noch kleiner und der Hafen winzig. Die Einfahrt da hinein so schmal, dass ich sehr konzentriert ziele. Ich packe mich längseits an die Hafenbecken-Basis, schnappe mir die Kamera und gehe los.

Das Wetter, der pittoreske Ort, meine Stimmung – es entstehen diese Fotos (wie immer: draufklicken zum Vergrößern):

Was mir an diesem verwunschenen Örtchen besonders gut gefällt ist seine – ja wie soll man es ausdrücken – seine natürliche Schönheit. Nichts Aufgedonnertes, nichts Stylisches. Keine mit der Nagelschere gepflegten Gartenanlagen und für Touristen hergemachte Fassaden. Überhaupt nichts Neureiches und schon gar kein „teuer-Signal“ an den Betrachter. Man hat den Eindruck, dass die Dorfbewohner es für sich selbst schön gemacht haben, nicht für den Besucher.

Für ihn gibt es ein fast schon märchenhaft zugewachsenes Café. „A large coffee please“. „No worry it will be enough for you …“. Und schmunzelnd stellt mir das Mädel eine ganze, komplett gefüllte Thermoskanne auf den Tisch – die später auch noch für meine Tischnachbarn reichen wird. Und da Obst ja wichtig ist, gibt’s Rharbarberkuchen. Heißt hier: Ein Glas voll Rhabarberkompott, Crumble oben drauf und ein dezentes Sahnehäubchen. Saulecker!

Noch schnell Aktuelles: Bin heute von Nyord nach Rödvig gesegelt, an der Ostseite von Seeland, südlich Kopenhagen. Morgen soll es wieder Starkwind geben, das werde ich hier abwarten. Für das Abwettern von Sturm- und Starkwindphasen ist Nyord übrigens nicht so toll geeignet, der Hafen liegt zu offen, zu ungeschützt. Hab kaum eine Auge zubekommen heute Nacht …

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