Die Mühsal hat ein Ende. Auch das zweite Wochenende im Yachtmaster Kurs der britischen Royal Yachting Association war erfolgreich. Wochenlange Paukerei und Vorbereitung, einlesen in die englische Fachterminologie, 2 Wochenenden Theorie in Düsseldorf, insgesamt 3 umfangreiche Tests (Rules of the Road, Meteorology und Navigation, Tides and Chartwork) und 5 lange Tage Unterricht in Englisch haben sich gelohnt.
Meine Bewertung: allgemein ein Niveau das deutlich über dem deutschen Sportküstenschifferschein (SKS) und auf jeden Fall über dem gesetzlich vorgeschriebenen Sportbootführerschein See (SBF) liegt. Absoluter Schwerpunkt liegt auf der Gezeitennavigation und -berechnung; keine Kartenaufgabe ohne Tide. Und das schreibe ich nun nicht, um meine „unglaublichen“ Leistungen mehr oder weniger subtil hervorzuheben. Ich denke schon, dass das eine sehr nüchterne Einschätzung ist. Ich bin heilfroh, dass ich sehr viel Zeit in meine Vorbereitung investiert habe. Ohne dem wäre es in die Hose gegangen. Das Seminar selbst ist thematisch so gefüllt und deswegen die didaktische Geschwindigkeit so hoch, dass die reine Teilnahme für mich nicht zu erfolgreichen Prüfungen gereicht hätte.
Persönlich: James als Chef der Southern Sailing School, Steve der Chief-Instructor und unser Segelkumpel Wolfgang als Instructor haben ein sehr menschliches Gegengewicht zum Lerndruck eingebracht. Mit den Dreien haben wir sehr viel Spaß gehabt, sie haben motiviert und mitgerissen. Und sie haben auch den Prüfungssituationen jeden Stress genommen. Auch während der Tests konnte man sie um Hilfe bitten wenn man einen „Hänger“ hatte und nicht weiterkam oder unsicher war. Didaktisch, methodisch und menschlich ein absoluter Gewinn! Sehr sympathisch.
Dennoch, mein „höherer Erkenntnisgewinn“ ist: ich werde zu alt für sowas und hoffe inständig, dass das meine letzten schriftlichen Prüfungen in meinem Leben waren. Die Vorbereitungsphase resultierte in geistige Abwesenheit von allem Anderen. Ich freue mich auf die Woche Ende Mai auf dem Solent, das ist endlich Praxis! Und die anschließenden Prüfungstage kriege ich nervlich auch noch irgendwie auf die Reihe.
Zum Schluss:
Dear James, Steve and Wolfgang
many many thanks for your educational skills, for your abundance of patience with our bad English, for your affability and courtesy and – of course – for the first cigar* in my lifetime . You did a great job! I hope you had a safe return trip and I’m really looking forward to seeing you again in Southampton end of May.
Take care and kind regards
Manfred
* zum Schluss bekam tatsächlich jeder von James mit seinem Zertifikat eine Zigarre überreicht …
Sehr netter Bericht und eine schöne Geste an James, der sicher einen Link erhalten hat.
Gruß Klaus
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Nein, nein und wieder again no and no! Du wirst oder bist nicht zu alt für sowas, sondern Du bist mittlerweile ungeübt in Prüfungen. Auch das muss man üben. Du glaubst gar nicht, wie gut Du noch werden könntest!
Deswegen gratuliere ich von Herzen zum Training. So ist „Ruhestand“ sinnvoll!
Ahoi, Reinhard