Nachblick

Ups, ganz vergessen, mit dem letzten Beitrag diese kleine Geschichte zu erzählen. Also bedarf es eines Nachtrags zum Rückblick – kurz: eines Nachblicks.

Dieser screenshot vom Plotter an Bord zeigt alles kurz und knapp, kommt aber nicht ohne Begleitung aus. Eigentlich wollte ich ja – mal wieder allein unterwegs – nach Medemblik rüber. Aber exakt von dort kommt der Wind, als ich in Stavoren aus der Schleuse motore. Egal, dann halt Den Oever, bin ja flexibel. Also Segel hoch und zunächst ein bisschen dicht genommen, weil ich auf Am-Wind-Kurs noch ein bisschen rumtrimmen und zuppeln will. Autopilot an, auf Windfahnensteuerung gestellt mit der Order, doch bitte genau 40° am Wind einzuhalten.

Nachtstimmung in Medemblik (übrigens freihand mit dem Handy fotografiert)

Das macht „George“ auch zuverlässig. Wir sind aber noch keine Seemeile von Stavoren weg, da beginnt er sich den ersten Winddrehern anzupassen und ständig und stetig den Kurs von zunächst NW auf WNW und schließlich W zu ändern. Ich lasse das Boot laufen (wunderschönes ruhiges Segeln) und George freie Hand. Und tatsächlich, der Wind dreht immer weiter auf Süd zurück und wir landen schließlich direkt vor der Hafeneinfahrt von Medemblik. Rechtzeitig vorm Gewitter übrigens, siehe Aufmacherfoto oben. Ohne – ich schwöre sämtliche nautischen Eide! – ohne also auch nur einmal weder George ins „Lenkrad“ noch Rüm Hart in die Schoten gegriffen zu haben. War eine spannende Beobachtung unterwegs, aber die Punktlandung gelang exakt. Zum Dank gab’s abends ein Glas Rotwein auf Rasmuss‘, Aiolos‘ und wie die Götterburschen alle heißen Wohl. Prost Jungs! Well done!