Dass ich das noch erleben darf! Seit letzter Woche wissen wir nun genau, was unsere Rüm Hart kosten wird. Der Leser wird sich zweifelnd am Kopf kratzen. Hä? Der Kahn ist seit fast drei Monaten im Bau, soll in acht Wochen fertig sein und die wissen erst jetzt, was die Kiste kostet??? Ist aber tatsächlich so. Ein Boot ist kein Auto. Letzteres bastelst du dir anhand der Preisliste und mit Unterstützung des Verkaufsberaters deines Vertrauens zusammen, bemühst den Taschenrechner und weißt, wie hoch die Überweisung sein muss.
Anders bei einem Schiff, das halt nicht von der Stange kommt, sondern ebenso handwerklich wie individuell gebaut wird. Die Preisliste mit den möglichen Ausrüstungsdetails hätte, wenn es sie denn gäbe, Buchformat. Gibt es aber nicht. Was es gibt, ist eine verführerische Basispreisliste, eine DIN-A4 Seite, ein – bei Nachbetrachtung – geradezu lustiger Ausriss aus dem, was tatsächlich möglich ist. Und das was fehlt, aber das Boot erst so richtig schön, brauchbar, handelbar und easy to sail macht, wird scheibchenweise, nach und nach, bei jedem Gespräch ein bisschen, nachgereicht. Mündlich, mit ausführlichen Schilderungen der Vorteile, die man – nennen wir ein Beispiel – durch einen zusätzlichen Edelstahlhandgriff am Niedergang für schlappe 145 erhält. Der zukünftige Skipper denke doch nur an die Sicherheit seiner Bordfrau, die sich beim Gang nach drinnen zum Kaffee- oder Fernglasholen geradezu intuitiv dort festhalten kann. Und so geht es über Monate bei jedem Besuch in Plön, Seite für Seite, durch das nicht vorhandene Ausstattungsbuch.
Ehrlicherweise muss allerdings auch zugegeben werden, dass des Käptens nächtliche Träume von seinem zukünftigen Stolz der Meere eine gewisse Eigendynamik entwickeln und ihn auf Ideen bringen. Man könnte doch auch das Funkgerät nicht wie vorgesehen dort einbauen, sondern hier. Und brauchen wir nicht noch am Kartentisch unbedingt eine weitere 12 V Steckdose?. Ja klar, sagt Torsten Schmidt freundlich lächelnd, kann man machen – kostet auch nur … Seufz!
Über Monate lebt der arme Skipper in einem (Hoch-) Spannungsfeld zwischen fiktivem Ausstattungsbuch, eigenen Träumereien, Kontoauszügen und der Leidensfähigkeit der Bordfrau. Bis dann endlich mal die Reißleine gezogen wird, ein lautes STOP – AUS – SCHLUSS !!! geradezu befreiend aus ihm herausplatzt und er sich selbst und der Werft unmissverständlich mitteilt: Bis hierher und nicht weiter!
Ergebnis: kein Kartenplotter, kein AIS, kein Cockpittisch, kein Dreiblatt-Propeller (sondern der normal zweiblättrige), kein extra Lautsprecher fürs Funkgerät im Cockpit. Aber eine faire Einigung mit Torsten Schmidt über die „Stavorenkosten“ (siehe Eintrag v. 13. Mai). Und somit die endgültige Einhaltung des bereits schon erweiterten Etats.
Man muss auch verzichten können.
Ansonsten: Wir warten auf die Hochzeit, die Vereinigung von Rumpf und Deck. Beide sind fertig und das schwarze Verstärkungsgerippe ist tatsächlich mittlerweile grau geworden und im Rumpf einlaminiert (Foto oben).
Unsere Kiele sind auch da (Foto unten). Wer weiß oder schätzt was jeder einzelne von ihnen wiegt? Machen wir doch mal ein kleines Ratespiel über die Kommentar- oder Gästebuchfunktion.
Der Jung aus Kiel schätzt 1,1 to pro Kiel.
nicht schlecht.
Wer bietet mehr oder weniger?
😉
So schwer (1,1 to)kann das Ding doch wohl nicht sein,
also schätze ich höchstens 750 kg.
Hinrich
kreativ gedacht – aber falsch
ich verrat’s dir heute Abend 🙂
Was gibt es denn zu gewinnen?? 😀
Dann würde ich meine Schätzung ggf. noch nach Oben korrigieren…… 😀 😉
Ruhm und Ehre.
Ganz viel Ruhm und Ehre!
Auflösung folgt in den nächsten Tagen