Seit heute Morgen bin ich dabei, die Logbücher meiner Reise auszuwerten – zunächst flüchtig, später sicher intensiver. Das führt zu folgender Törnstatistik:
Länge: 2459 Seemeilen = 4554 km
Dauer: 187 Tage
davon allein an Bord: 121 Tage
Hafentage: 72
Ankernächte: 12 (wäre meine Ankerketter länger gewesen, wären es mehr geworden)
Fotos: 4402
Und wenn ich mir im Rückblick die Kommentare hier in meinen Blog anschaue, die vielen Mails die ich unterwegs bekommen habe, die PN aus dem Segeln-Forum oder auch die Kommentare in facebook – ich bin immer noch überwältigt. So viele liebe Menschen haben mich gedanklich-virtuell begleitet, mir Tipps und Hinweise gegeben, mir auf Bitte mit Rat ausgeholfen oder mir schlicht und einfach nur die Daumen gedrückt. Unfassbar!
Danke Euch allen für Eure Begleitung, in welcher Form auch immer.
Modern times – die Virtualität des Internets als soziologischer Ersatz, als Kompensation für nicht immer verfügbare Ansprache und Kommunikation – es hat funktioniert. Na gut, natürlich nicht vollständig und vollwertig, da fehlt dann doch noch was. Aber der mehr oder weniger regelmäßige Austausch und Kontakt mit Euch war ein ganz entscheidender Faktor für mich, der zum Gelingen dieser tollen Reise in nicht unerbeblichem Maße beigetragen hat.
Allerdings war es mir nicht möglich, allen Ratschlägen und touristischen Wegweisern zu folgen. Bei dem Einen oder Anderen hat es glaube ich Kopfschütteln verursacht, dass ich nun ausgerecht diese Insel oder jene Ankerbucht nicht besucht habe. Aber auch 6 Monate sind eine begrenzte Zeit. Und noch viel wichtiger: ich durfte ein halbes Jahr lang meinen eigenen Weg bestimmen. MEINEN Weg! Dazu gehörte ganz entscheidend das Lust-Prinzip. Welch ein Luxus! Vielleicht kann man ansatzweise nachvollziehen, wie sehr ich DAS genossen habe.
Aber ehrlich, ich bin froh, wieder zuhause zu sein. Das Wetter der letzten 3 Wochen hat dazu beigetragen (aber nicht nur das Wetter). Der Herbst kam im Kattegat mit Macht, und besonders die Binnenfahrt gemeinsam mit Ole war – Sorry – arschkalt. Insgesamt war es dann auch gut, der Drang nach Hause unüberfühlbar.
Apropos, das Gefühl zwischen ’noch aufm Boot‘ und ‚wieder im Alltag angekommen‘ ist – viele haben danach gefragt – unbeschreiblich. Als wennze schwebst. Gestern ist mir das Ausräumen der Spülmaschine erst im zweiten Anlauf gelungen. Man muss wirklich erst überlegen, wo denn hier Tassen, Teller und Besteck hingehören …
Ein kurzer Test meines Fahrrads hat mich auch gleich „geerdet“. Dass kaum noch Luft auf dem Vorderreifen war, hab ich erst in der ersten Kurve gemerkt, als mir selbiges abschmierte und ich noch in der Hofeinfahrt lang lag. Willkommen zuhause! 😉
Es sind noch so einige Geschichten in mir drin. Was mach ich da bloß mit? Mal sehen …
Moin Manfred,
auch ich habe Deinen Blog mit grossem Interesse und Vergnügen verfolgt. Nachdem unser Boot nun wieder auf dem Trockenen steht und die segellose Zeit angebrochen ist, ist nichts gegen weitere Erlebnisberichte Deinerseits einzuwenden. Tue Dir also keinen Zwang an. Damit spreche ich vermutlich auch im Interesse Deiner anderen Leser!
Viele Grüsse von der Flensburger Förde, Karin
Hi Manfred,
als großer Fan Deiner Reise und vor allem Deines Bootes bzw Boot-typs, finde ich es auch sehr schade das der Turn „schon“ rum ist.Deine Art des berichtens hat mir immer eine kleine Ausflucht aus dem Alltag ermöglicht und Dich wertschätzen gelernt ohne Dich überhaupt wirklich zu kennen-Danke dafür.Die Apollo-Astronauten haben übrigens summasummarum 6000 Fotos gemacht bei ihren 6 Missionen mit Mondlandungen.
Herzliche Grüße
Tobias
Schade,
nun ist es vorbei!
Schade zumindest für mich, der deinen Blog voller Spannung gelesen hat.
Ich bin erst sehr spät drauf gestoßen, habe dann aber schnell nachgeholt.
Derzeit lese ich parallel das aktuelle Buch von Wilfied Erdmann, das schicke ich voraus, um mitzuteilen, dass ich es faszinierend finde, wie du es schaffst, aus deiner -objektiv gesehen- doch recht unspektakulären Reise ein spannendes Happening zu machen.
Du hast es drauf!
Bin gespannt, was noch kommt – ein Buch??
Viele Grüße
Volker
Hallo Manfred,
herzlichen Glückwunsch zur glücklichen Rückkehr von Deiner tollen Reise. Wie viele andere habe ich es genossen, Deine Berichte zu lesen und so ein wenig mitzuerleben, wie es Dir ergangen ist. Dein toller Schreibstil hat dazu beigetragen, dass die Berichte nie langweilig waren und man sich schon immer auf den nächsten Beitrag gefreut hat. Danke auch für die Beharrlichkeit, mit der Du den Rhythmus der Berichte eingehalten hast. Je nach persönlicher Stimmung ist das sicher auch nicht immer ganz einfach gewesen.
Man hört am Ende schon heraus, dass Du Dich auf Zuhause freust und das ist auch völlig in Ordnung so, denn durch die Entfernung von seinen Lieben erfährt man erst die Nähe zu ihnen.
Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich zu einigen anderen Kommentaren wiederhole: ich würde es sehr begrüßen, wenn Du Deine Erlebnisse ausführlicher aufbereitest. Aber Dein kleiner Hinweis zu den vielen Geschichten, die noch in Dir sind, macht ja Hoffnung. Ich kaufe Dein Buch 😉
Persönlich habe ich mich sehr gefreut zu hören, dass Du dem IJsselmeer treu bleiben wirst und hoffe, dass wir uns dort nocheinmal über den Weg segeln.
Alles Gute von
Peter
(von der Sirius 32 DS „ALBORADA“)
Hallo Manfred,
ich freue mich für Dein Glück, diese Reise gemacht zu haben. Vielleicht hast Du ja auch Lust, wie Weiland Dein Namensvetter von der Kavenga, ein Buch oder pdf von Deiner Reise zu machen. da hättest Du dann auch Verwendung für eine ganze Reihe bisher unveröffentlichter Bilder. Oder Du fragst bei der „Segeln“ nach, bei Deinem angenehmen und kurzweiligen Schreibstil hat die Redaktion sicher Interesse.
Leider haben wir unsere Levante gerade verkauft und suchen jetzt ein Boot für die große Tour. Solltest Du auf der Boot sein, melde Dich bei uns. Man könnte sich dann ja mal treffen, zumal meine Holde ein großer Sirius-Fan ist.
Udo