Uff – ich bin durchgekocht und gar. Die Affenhitze der letzten zwei Tage ist eine meteorologische Zumutung. Zumindest für mich. Das Boot mutiert wirklich zum Backofen. Sigrid und ich sind seit Donnerstagabend an Bord, eigentlich um ein paar weitere Testmeilen mit den neuen Segeln auf den Tacho zu bringen. Aber daraus wird nix. Bei dem Wetter hilft nur in schattiger Deckung zu bleiben. Ein Hoch auf mein Cockpitzelt! Selbst meine Koje unterm Salon, sonst verlässlich der kühlste Ort im Schiff, hat erhöhte Temperatur. Außerdem schwächelt der Wind mindestens genauso wie ich. Sowas ist einfach nicht mein Wetter – wie alles über 25 ° C. Meine verbriefte Abstammung von den Wikingern wird mit den Jahren immer offensichtlicher. Aber immerhin sind wir endlich wieder auf dem Boot. Ein Sterbe- und Todesfall in der nahen Familie hatte unsere Junipläne radikal durchkreuzt – das Leben geht halt eigene Wege.
Dennoch gibt es was Erfreuliches zu berichten: Die Überholungsarbeiten am Boot –
* neue Seeventile inkl. extra Ventil für die Seewasser-Motorkühlung (bislang Saildrive),
* neue Saildrive-Manschette,
* neue Opferanoden,
* neuer Auspuffkrümmer,
* große Motorinspektion inkl. Seewasserkühlsystem,
* Lackreparaturen im Salon und in den Kabinen
– sind nun abgeschlossen und gipfeln im neuen Teakbelag im Cockpit, das uns beim Betreten des Schiffes entgegenstrahlt. Ok, stimmt nur so halb, denn neu ist das Teak nicht, sondern nur sehr gründlich geschliffen. Sieht aber aus wie neu und ist nun wieder popoglatt. Obgleich ich heute kein Echtholz-Teak mehr wählen würde – es gibt mittlerweile gute Ersatzstoffe -, Naturholz fühlt sich immer noch sehr handschmeichelnd an.
Da haben wir uns doch ein Bierchen mit guten Freunden auf der Terrasse unseres Hafenrestaurants verdient, oder? Und um ehrlich zu sein: es blieb nicht bei dem einen und auch nicht bei 4 Personen. Der Kreis wurde im Laufe des Abends größer. So soll es sein – ehe das Leben wieder Haken schlägt.
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