… das Ohm’sche Gesetz, ist klar. Haben wir alle mal gelernt, oder? Nun war es zwar durchaus so, dass mir der Physikunterricht grundsätzlich Spaß gemacht hat (ganz im Gegensatz zu so manchen anderen Fächern), aber als es später in die unergründlichen „Tiefen des Stroms“ ging, bin ich irgendwo falsch abgebogen und es taten sich Abgründe von Ahnungslosigkeit auf. Zumindest war von Spaß keine Rede mehr. Warum erzähle ich das? Nun, weil auch unser Leben dennoch eine nicht unwesentliche elektrische Komponente – eine fahrbare – hinzu bekommen hat: wir tanken nicht länger Diesel in Litern, sondern Strom in Kilowattstunden. Siehe Titelfoto.
Da kommen doch die angekündigten Sturmtage gerade recht und vor allem die kollegiale, aber beunruhigende Nachricht aus dem Segeln-Forum, dass Rüm Hart nicht gut festgebunden sei am Steg in Woudsend. Na, da wird es doch dringend Zeit, dass der Schalter für eine erste ausführlichere Ausfahrt umgelegt wird und ich nach Holland stromere. Und tatsächlich, Rüm Harts Festmacherleinen zeigen Verbesserungspotenzial, liegen teilweise lose an Deck, statt Landverbindung zu garantieren. Wieso und warum … ? …, auch ein Gespräch mit dem Hafenmeister bringt mich nicht so richtig weiter. Ok, egal, nach 10 Minuten Arbeit scheint mir alles gut vertäut, und die Fender sind auch gleich neu ausgerichtet.
Auf dem Rückweg probiere und übe ich gleich mal das „Nachtanken“. In NL scheint mir die Dichte an Strom-Tankstellen deutlich höher als in D zu sein, man sieht dort sowieso wesentlich mehr E-Autos als bei uns – und zwar schon seit einigen Jahren. Pipipause und einen Kaffee, und ich habe für weitere 180 km Strom im Tank. Da man derzeit auf niederländischen Autobahnen eh nur 100 km/h fahren darf, hätte ich es auch ohne Nachladen zurück nach Hause geschafft. Aber so konnte ich es auf den letzten 30 km, nun wieder auf deutscher Autobahn, ein bisschen – nun ja – zügig angehen. Was Spaß macht, ich mir aber nun auf Dauer abgewöhnen muss, ich weiß.
Ich bin übrigens sicher, dass sich E-Antriebe in den nächsten Jahren auch in der Sportschifffahrt mehr und mehr verbreiten werden. Erst recht für Segler, die ihren Maschinenantrieb ja eh nur gelegentlich brauchen (sollten). Und vor allem dann, wenn die Akku-Technologie sich so weiter entwickelt, wie es sich seit einigen Jahren abzeichnet und für die nahe Zukunft prognostiziert wird. Ich könnte es mir jedenfalls für Rüm Hart sehr gut vorstellen …
*****
Hallo Manfred,
einen schicken E-Flitzer habt Ihr euch da zugelegt.
Immer wenn ich einen KIA sehe, muss ich an mein Boot „Kia Ora“ denken. Aber das nur nebenbei.
Als leidenschaftlicher Automobilfan, mit 55jähriger Spaßpraxis (Auto fahren, wenn es sein muss auch schnell, entspannt mich) bin ich die letzten 30 Jahre nur noch seidenweiche 6Zylinder gefahren. Argwöhnisch betrachte ich die Entwicklung auf dem E-Automarkt. Trotz meines vorgerückten Alters liebe ich immer noch die Motorengeräusche eines Verbrenners. Aber mehr und mehr reift auch in mir der Gedanke, mein nächstes Fortbewegungsmittel könnte etwas in dieser Art sein. Der liebe Gott wird aber entscheiden, ob ich überhaupt noch einmal etwas Neues brauche.
Viele Grüße Alex
Moin Manfred, für die Bayerischen Seen ist stromern ohnehin nur möglich. Binnen kann ich mir das allgemein auch gut vorstellen, nicht jedoch für die See nichteinmal für Küstenreviere. Da müssen noch viele KWh’s durch die Leitungen fließen, bis das mal Fahrtentauglich wird! Denke doch nur mal an die jetzige Stromversorgung an den Stegen, miserabel, viele schaffen nicht mal 10 Ampere. Welche Versorgung kann dann den Bedarf decken, wenn abends in der Saison alle Boxen voll sind? Dann, für mich als „Buchtler“ vor Anker, nicht denkbar. Mit einem Kanister kann ich auch dann noch Diesel holen, nicht aber mit einer Batterie. Und dann stehen die Akkus den ganzen Winter, oft im Frost, gehen früh kaputt und werden vielleicht noch geklaut. Und dann: ich bin Frostbeule 😉: ohne Heizung, nee.
Servus herzlichen Gruß, Gundolf (Kabbelwasser)