Dem Boris seine Segel …

… hängen jetzt in unserer Küche. Also, nur kleinste Stücksken davon – aber immerhin. Boris (wir sind uns schon mal „begegnet“ und duzen uns 🙂 ) ist natürlich Boris Herrmann, der jüngst die Vendée Globe, also DIE Nonstop-Einhand-Regatta around the world, in so bewundernswerter Manier gesegelt und – ja – durchgestanden hat. Sigrid und ich haben das online mit großer Spannung verfolgt, Drama inklusive. Wenige Stunden vor dem Ziel kollidierte seine „Malizia“ nächtens mit einem spanischen Fischer, und sämtliche Chancen auf den Sieg waren damit vom Winde verweht. Er wurde – wenn ich jetzt „nur noch“ schreiben würde, wäre das sehr despektierlich und völlig daneben – er wurde also Fünfter, was auch ohne Crash eine außerordentlich respektable Leistung gewesen wäre und ist. Muss man erstmal nachmachen, es war immerhin sein erstes Mal Vendée Globe.

Farbchaos – ich bin begeistert

Soweit die notwendige Vorgeschichte. Die Fortsetzung geht so: in Hamburg lebt und arbeitet Heinke Böhnert (nein, kein Schreibfehler), eine Künstlerin, eine Seglerin und – der Kreis schließt sich – eine Freundin von Boris Herrmann. Die produziert nicht nur tolle maritime Bilder, sondern verwendet darin in einer speziellen Edition Segeltuch der Malizia. Und in einer sehr speziellen Edition der speziellen Edition ist sogar eine Widmung vom großen Meister persönlich hinten drauf.

Also setzen Sigrid und ich uns ins Auto, düsen nach Hamburg und besuchen Heinke Böhnert in ihrem Studio. Dort türmen sich Farben, Pasten, Spraydosen, Staffeleien, Leinwände, Holzrahmen, typische Werkzeuge, jede Menge fertige Gemälde und ein großer Haufen Segeltuch – nicht nur von Boris‘ Malizia. Ein oberherrliches Chaos, wie man es sich für eine Künstlerin nur vorstellen kann. Ihre farbbekleckste Arbeitsklamotte passt dazu wie Popo auf Pütz.

Elbe (genauer: Blankenese)

Zwei Stunden später sind wir glückliche Besitzer eines neuen „Schinkens“. Stolz wie Otto – der richtige Otto hat übrigens auch eins von ihr *) – fahren wir wieder zurück, nicht ohne Stopp an der Elbe auf Backfisch und Kartoffelsalat.

Abends, zuhause, muss ich natürlich gleich zu Hammer und Nagel greifen. Das Ergebnis – bitteschön:

„Roaring Forties“ … passt!

Heinke Böhnert hat dieses Bild übrigens anlassbezogen spontan als „Roaring Forties“ betitelt und signiert, in treffender Anlehnung an unseren runden Hochzeitstag, den wir mit diesem Hamburg-Trip und dem Bild abschließen. Eben dort hat nämlich alles angefangen, genauer: im Studentenwohnheim „Kiwittsmoor“ (Langenhorn … laaaange her). Und – jetzt kömmt’s – einige der dargestellten Segel sind gar keine Farbe, sondern tatsächlich aufgeklebte Segeltücher der Malizia. Aber das kleine, schlanke, schwarze Vorsegel in Bildmitte ist ein Stück Tuch von genau selbigem, welches er sich am eingangs erwähnten spanischen Fischtrawler zerdeppert hat. Achtern drauf die Bestätigung des Vendée Globe Meisters persönlich und ein großes Roaring Forties Herz mit besten Wünschen der äußerst sympathischen Künstlerin.

Links:
Heinke Böhnert
Boris Herrmann
Vendée Globe: Boris Herrmann und seine härteste Regatta / NDR Doku auf youtube

*) Nachtrag: Heinke korrigiert mich: Nicht Otto, sondern Udo hat eins von ihr. Genau, DER Udo L. aus dem Atlantic Hotel von und zu Hamburg. Komm Otto, datt kannste doch nicht auf dir sitzen lassen … 🙂

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