Es geschehen noch Zeichen und Wunder, …

… denn ich hatte schon nicht mehr daran geglaubt, dass es für Rüm Hart und mich/uns sowas wie eine Restsaison geben würde. Aber das da oben sind tatsächlich Rüm Harts Segel – in voller Größe und Schönheit, besonders, weil es eine aktuelle Aufnahme ist, von heute. Der kleine Haken: nicht ich hab die Fernbedienung für den Autopiloten in den Fingern, sondern Sohn Ole, der seinen Urlaub vom harten Job im Süden vernünftigerweise in nördlichen Breiten verbringt. Mit solchen Bildern, die er mir schickt, oder auch diesem, … :

Marker Wadden, die neue, künstliche Inselwelt südl. des Mitteldeiches

… will er mich natürlich nur neidisch machen. Gelingt ihm aber nur ein bisschen. Immerhin hatte ich das Vergnügen einer wunderbaren und erfrischenden Überführungsfahrt vom Winter- (Woudsend) zum Sommerhafen (immer noch Warns). Zwar unter Maschine, aber nach diesen ersten Coronamonaten des Jahres 2020 sind Zurückhaltung und Bescheidenheit ja keine echte Herausforderung mehr, sondern geübte Praxis.

Heeger Meer, Überführung von Woudsend nach Warns

In den Wintermonaten hat Rüm Hart eine kleine Frischzellenkur bekommen. Die Standards wie Impeller-, Öl- und Filterwechsel, eine komplette Politur und eine Auffrischung des Antifoulings. Aber auch ein neues Segelkleid (Lazy Bags). Gute Arbeit von Steven, dem Hafenchef in Woudsend (Reekers Watersportbedrijf), und von Ramses, dem Segelmacher aus Koudum (Zeilmakerij SudWest). Mit den beiden kann man prima zusammenarbeiten. Absprachen und Termine werden eingehalten, und die Preise stimmen auch. Und nein, ganz entgegen der heute üblichen Praxis ist dies keine irgendwie bezahlte Schleichwerbung, sondern einfach nur ein Schulterklopfen für zwei Handwerksbetriebe in Friesland.

Ab Mitte August werde ich hoffentlich wieder selbst zur Pinne und in die Schoten greifen können. Hoffentlich, weil ich es immer noch – und bei wieder steigenden Fallzahlen umso mehr – von der aktuellen Corona-Situation abhängig machen werde. Derzeit ist es voll in Holland, also in den Häfen. Warten wir mal das Ende der Höchstsaison und der Schulferien ab.

Sonnen-Restlicht mit Wolkengebräu im Nordwesten über Warns

Bis dahin muss unsere neue „Landyacht“ herhalten, die seit Kurzem unsere Einfahrt zuparkt. Wenn das Ding jetzt auch noch wasserdicht wäre – auch von unten – und nen Mast hätte …

… sähe es sicher merkwürdig aus 🙂

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