tschö Westschären. Lisa und ich haben heute unseren letzten Schwedentag. Wir verbringen ihn auf dem Weg zur Insel Vrågö, einer der Außenschären etwas südlich von Göteborg. Früh nachmittags machen wir dort fest. Rückblickend muss man mal festhalten, dass wir eine Woche lang ein wahnsinniges Wetterglück hatten. Gut, in den letzten zwei Tagen hätte man sich etwas mehr Wind wünschen können, aber wir wollen nicht meckern. Die Woche war toll.
Im Sonnenlicht geben die Westschären richtig was her, eine irre, fast unwirkliche Landschaft. Mit weiten Wasserflächen, pitoresken „Ortsdurchfahrten“ (auf dem Foto: Marstrand) und spannenden, weil knappen Schärenpassagen. Ein guter Wechsel. Und: es ist zwar Saisonende, trotzdem ist noch gut was los auf dem Wasser.
Nach dem Anlegen auf Vrågö macht Lisa mit dem Rad eine Erkundungstour über die Insel, ich einen Mittagsschlaf. Meine Kundschafterin entdeckt ein kleines Café, holt mich ab und wir landen bei Kaffee und Kuchen am örtlichen Fähranleger.
Später, beim Gang durch den Hafen, präsentiert mir der Krabbenfischer stolz seinen Tagesfang und erklärt mir, wie er den verarbeitet. Am Ende landen die schmackhaften Tierchen in einer Salzlake. Er zeigt mir, wie man sie aufbricht und isst. Er zeigt es mir zweimal. Einmal allein und noch einmal zur Sicherheit mit Lisa dabei – falls ich es vergesse. Merke: wenn man ein interessiert-dummes Gesicht machen kann, bekommt man zweimal einen leckeren Probierhappen.
Also gibt es heute Abend ein Bye-Bye-Schweden-Festessen, bestehend aus: Vrågö-Krabben, Weißbrot, Salat, Käse, Knoblauchtunke und Cola (Lisa) bzw. Bier (ich).
Morgen früh legen wir ab nach Læsø, der dänischen Insel mitten im Kattegat (blaue Nadel auf der Karte). Am Samstag geht’s weiter zum dänischen Festland, und Lisa wird sich für Sonntag die Rückfahrt organisieren. Bis Montag soll der Wind aus Osten wehen, am Wochenende sogar recht stramm. Sobald das Wetter und der Seegang es zulassen, werde ich mich auf den endgültigen Weg nach Hause machen.
Das nächste große Ziel ist Kiel. Aber drückt mir die Daumen, dass ich die dänische Südsee unterwegs noch ein bisschen genießen kann.
Danke Schweden! Danke Ihr Schweden! 127 Tage war ich bei Euch zu Gast. Na gut, minus 17, die ich mit den Ålands und Finnland fremdgegangen bin. Macht aber immer noch 110 Tage an Euren Küsten und auf dem Göta Kanal. Eine herrliche Zeit. Und Ihr wart Bilderbuch-Gastgeber.
Warum denn Kiel? Bei der jetzigen Wetterlage wäre doch der Weg durch den Limfjord wesentlich bequemer. Und aus unserer Erfahrung: Super schön und interessant.
ja, das wäre es wohl wirklich. Zumal ich seit gestern in Hals eingeweht bin. Aber ich habe in Kiel noch Verabredungen (u. a. mit Sirius) und will mir auch noch ein paar Tage bei sicher tollem Herbstwetter (…) in der dänischen Südsee gönnen.