Eigentlich – ist ein doofes Wort. Aber eigentlich wollten wir morgen (Mittwoch) an Bord gehen und Donnerstag ablegen. Wie so oft beim Segeln spielt mir das Wetter einen Streich, stellt mir Rasmus ein Bein und macht mir Poseidon einen Strich durch die Rechnung. In Absprache mit Ole habe ich das Ganze jetzt schon mal um einen Tag verschoben. Ob es reicht? Ich befürchte nicht. Das aktuelle Wetter auf der Nordsee und im Watt ist wohl ziemlich dramatisch. Die Gatten, also die Öffnungen zwischen den Inseln, sind vor allem für Sportboote unbefahrbar. Eigentlich sollte es am Freitag von Papenburg über Leer und Emden bis Delfzijl gehen und am Samstag südlich an Borkum und Juist vorbei nach Norderney. Durch die Osterems und das Memmertfahrwasser bei Hochwasser über’s Watt. Die Karte oben ist natürlich keine Seekarte, da sieht man die Details nicht.
Ich habe mal einen screenshot der Wettervorhersage für heute von Norderney gemacht – siehe links. Wenn man draufklickt sieht man’s größer und deutlicher. Windstärke 9 Bft, in Böen 11. Muss ich nicht haben. Und eine Wellenhöhe von 5 m auch nicht. Okay, draußen, vor der Nordküste von Norderney. Das eigentliche Problem sind aber die Gatten, irgendwann muss ich da durch und auf die Nordsee raus. Wenn der Wind genau dort rein drückt – in den nächsten Tagen soll er auf Nord drehen -, dann kann man dort sein blaues Wunder erleben. „Wind gegen Strom“ heißt das Szenario, das jedem Segler respektvolle Haltung einnehmen lässt. Das heißt, das Wasser läuft durch die Gatten ab (Strom) und der Wind drückt es wieder rein. Chaotische Seegangsverhältnisse sind die garantierte Folge.
Von einem Freund habe ich gestern diese Warnung bekommen (siehe rechts, draufklicken für größer). Er lebt dort oben an der Küste und ist einer der Watten-Päpste, sehr erfahren. Wäre dumm nicht auf ihn zu hören.
Gut, wie sind die Aussichten? Bis einschließlich Donnerstag soll es so bleiben. Freitag haben wir nach den derzeitigen Wettermodellen deutlich weniger Wind, Samstag wieder ein kleines bisschen mehr. Ab Ostersonntag ist für die komplette Woche nach Ostern schönes und ruhiges Wetter vorhergesagt. Leider muss aber Ole am Ende der Osterwoche wieder in Düsseldorf sein. Vor morgen oder Donnerstag kann ich nicht entscheiden, was ich aus dieser Situation mache.
Rüm Hart ist soweit fertig. Alles ist eingeräumt und verstaut. Nur meine persönlichen Klamotten fehlen noch und den Staubsauger könnte man auch noch mal schnell ansetzen. Aber sonst … Sogar die Davits, die beiden „Kräne“ achtern, die das Gummischnulli (Beiboot) tragen werden, das quer am Heck hängt, sind montiert. Das Gummiboot selbst kommt als letztes. Sonst kommen wir nicht an Bord
Wer aufmerksam hinsieht, entdeckt auch meine neue Rolle mit 150 m Sicherheitsleine. Dazu später mehr. Jetzt muss ich erstmal wieder aus dem Fenster schauen …
PS: Sorry an die Abonnenten dieses Blogs. Hab vorhin zu nervös auf der Tastatur rumgehackt, deshalb habt ihr schon mal ein verfrühtes Signal bekommen.
*****