Im Ostseeraum leben fünfzig bis fünfundachtzig Millionen Menschen – sagt Wikipedia. In diesem Jahr kommt noch einer hinzu: ich. Und ich werde nicht nur „im Ostseeraum“ leben, sondern mich auf der Ostsee tummeln. Herumtreiben trifft es vielleicht sogar besser.
Nein, von Holland habe ich noch lange nicht genug. Der Abschied ist mir durchaus ein bisschen schwer gefallen. Es war aber immer schon mein Traum, einmal die Ostsee in ganzer Ausführlichkeit zu besegeln. Und das werde ich dieses Jahr tun. Allein, aber natürlich mit Rüm Hart. In Absprache mit Sigrid und sämtlichen nautischen, irdischen und überirdischen Wettergöttern habe ich ein Zeitfenster von sieben Monaten. Von Anfang April bis Ende Oktober.
Na ja, so allein dann auch wieder nicht. Sigrid wird mich hin und wieder an Bord für die eine oder andere Woche besuchen. Natürlich Ole, und sogar Lisa kommt aus Neuseeland angedüst um mit mir zu segeln. Plus der Eine oder Andere aus dem Freundeskreis. Aber dennoch werde ich den Löwenanteil alleine bewältigen.
Dann aber wieder Gäste an Bord haben. Sich Tage vorher darauf freuen, dass sie bald kommen und durchatmen dürfen wenn sie wieder von Bord gehen. So stelle ich mir das vor. Ob es auch so wird? Ich weiß es nicht und bin gespannt auf diese Erfahrung.
Nur einen kleinen Teil habe ich bislang abgeklappert. Das allerdings mehrfach. Genauer: zwischen der deutschen Küste im Südwesten, Kopenhagen und Malmö im Norden und Bornholm und Swinemünde im Osten. Weiter bin ich auch noch nicht gekommen, zumindest nicht auf eigenem Kiel. Das letzte Mal mit den Reiterseglern in 2013 (siehe Foto, Große Belt Brücke).
Schweden wird wohl zu großen Teilen mein Gastgeberland sein. Ob ich mich eher an der West- oder Ostküste rumtreibe, weiß ich noch nicht. Auch das möchte ich spontan entscheiden und schauen was da auf mich zukommt. 2007 haben Sigrid und ich dieses tolle Land mal mit dem Auto bereist. Okay, nur einen kleinen, den südlichen Teil. Von Göteborg bis Stockholm und zurück bis Trelleborg sind wir gekurvt. Drei Wochen lang. Drei der hier gezeigten Fotos stammen aus diesem Urlaub. Und Stockholm ist auch das einzige konkrete Ziel, das ich gern erreichen möchte. Tolle Stadt, und ob’s wirklich klappt? Neptun weiß es.
Zunächst aber muss das Boot von Papenburg in die Kieler Förde gebracht werden. Ole wird mich dabei begleiten und unterstützen. Laut Plan gehen wir am 1. April an Bord und legen am nächsten Tag kurz vorm Mittagshochwasser ab.
Rüm Hart wird dann für Monate mein Zuhause sein. Ich bin sehr gespannt und werde berichten. Mein guter Vorsatz: einmal wöchentlich, wahrscheinlich zum Wochenende, ein Lebenszeichen von mir hier in diesem Blog.
Aber Daumendrücken dürft Ihr auch jetzt schon mal.
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Um so eine REise werden Dich viele beneiden – mich eingeschlossen. Gute Fahrt und viele tolle Eindrücke wünsch ich Dir.
Grüße,
Peter
Danke, Peter. Und mit dem Neid hast Du sicher Recht. Viele Jahre hab ich andere beneidet. Jetzt bin ich dran … ;-))
Grüße, Manfred
Zu den vielen gehöre eindeutig ich! 🙂
Dann wünsche ich dir jetzt auch schonmal eine tolle Reise. Ich werde dir dann am 1. Mai ab Warns folgen – zumindest teilweise.
Auch ich bin ganz gespannt, was da auf mich/uns zukommt.
Gruß
Pitter
Pitter, wir bleiben in Kontakt. Du hinkst mir zwar einen Monat hinterher ;-)), aber wer weiß, vielleicht laufen wir uns ja doch über den Weg. Eine Woche werde ich ja schon mal in der Kieler Förde verlieren.
Dir auch M.u.Sch.br.
Manfred
Super Törn Manfred! Ein Traum jedes Nordsphärenseglers!
Ich kontrolliere derweil für Dich das Ijsselmeer und Deine verlassenen Pfade, soll ja nicht verwahrlosen. Zwischendurch solls dann für uns zu den Kanalinseln gehen. Mal sehen wo uns der Wind hin treibt.
Ich wünsche Dir jedenfalls alles erdenklich Gute für die Reise. Ich hoffe Du wirst häufig berichten, damit wir alle neidisch sein können.
Kanalinseln – toll! Viel Glück und bis zum nächsten Jahr. Halt mir den Laden in Ordnung! ;-))