Binnen

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Irgendwer hat Rasmus zur Ordnung gerufen. Das Wetter ist – naja – sagen wir spätsommerlich angemessen. Die ganz wilden Tage scheinen erstmal vorbei zu sein, aber relativ kühl ist es immer noch. Schade, dass das nicht so mit unserer, Sigrids und meiner, Planung zusammen passte. Unser dreiwöchiger gemeinsamer Urlaub ist vorbei, drei Tage lang war ich jetzt allein unterwegs. Davon zwei binnen in Friesland. Das ist zwar weniger Segeln als Motorfahrt, aber ich mag es trotzdem. Allein wegen der friesischen Landschaft. 

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Samstag. Von Warns und Stavoren geht’s erstmal raus auf’s Ijsselmeer Richtung Norden bis nach Makkum. Wie immer liege ich an der Außenpier im Kanal mit Blick auf den vorbei ziehenden Schiffsverkehr und auf das Naturschutzgebiet gegenüber. Wobei – soooo viel Verkehr gibt es nicht mehr, ich bin aber auch erst nach 19 Uhr da.

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Es ist schon längst dunkel, als so gegen halb zehn auf einmal draußen jemand meinen Namen brüllt. Ich springe raus und sehe tatsächlich das „Schwälbchen“, Wolfgang mit seiner Sirius und einer ganzen Gastfamilie an Bord. Überraschung. Die gehen noch essen im Beaufort, und eine Rasur und halbe Stunde später gehe ich auch und wir trinken noch ein Bier zusammen. Den Wein später zu mitternächtlicher Stunde auf dem Schälbchen lass ich jetzt mal weg …

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Sonntag. Ich entscheide mich, endlich mal Bolsward per Boot zu besuchen. Ein Städtchen im Hinterland von Makkum. Mit dem Auto war ich da schon mal, hat mir gut gefallen. Dieser Eindruck bestätigt sich auch jetzt. Ich liege idyllisch im Stadtkanal, sogar mit Strom und Sanitärmöglichkeit. Witzig: keine Geschlechtertrennung für Duschen und Toiletten. Ganz Schlimme diese Bolswarder Friesen … Aber lecker Appelgebak met Koffie verkeerd haben sie in der Fußgängerzone.

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Montag: Es gibt zwei Möglichkeiten wieder nach Warns zu kommen – ne kurze und ne lange. Ich bin gut drauf und nehme die lange, den Ostbogen über Ijlst und dann das komplette Heeger Meer runter. Spätestens dort hoffe ich segeln zu können. Davor haben die Friesen aber noch ein paar Brücken gesetzt. Die Brückenwärter sind ausgesprochen kooperativ, die Brücken auf dem Punkt oben, ich muss kaum Gas wegnehmen. Aber – jede Medailie hat zwei Seiten – es gibt auch des Brückenwärters Mittagspause. Von zwölf bis eins. Ausgerechnet die allerletzte Brücke erreiche ich (trotz Geschwindigkeitsüberschreitung … nicht weitersagen) exakt zwei Minuten nach zwöf. Und habe Doppel-Rot, Brücke dicht. Achtundfuffzig Minuten Wartezeit. Na gut, Kaffee kochen, klar bei Keksdose, noch mal schnell für kleine Segler und dann hat der Herr und Meister seiner Brücke zu Ende pausiert. 

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Klasse! Auf dem Heeger Meer gehen die Segel hoch. Volles Zeug, 7 bis 8 Knoten Wind fast gegenan. Es läuft sehr schön, aber den notwendigen Kurs kann ich nicht ganz halten, ein Kreuzschlag ist nötig. Ich rolle die Genua ein … genauer ich WILL die Genua einrollen. Geht nicht, Überläufer, 300 m vorm Flach. Scheiße! Ich entscheide mich beizudrehen, aber voher wickele ich sie noch mal komplett aus und probiere es noch einmal. Und siehe da, ich kann den Übeläufer rausziehen. Glück gehabt. Dieses Mistding da vorne werde ich in den nächsten Tagen auseinander nehmen. Da muss eine Lösung her, ich weiß nicht wie oft mir das nun passiert ist. Saudummes Gefühl, wenn man kurz vorm Hafen, Flach oder sonstwas die Segelfläche nicht weg bekommt.

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Okay, zu den Fotos: die sind alle auf diesem 3-Tages-Törn entstanden. Wie immer: anklicken zum Vergrößern, und wenn man mit dem Mauszeiger draufgeht, gibt es noch eine kurze Erläuterung.

In diesen Tagen erwarte ich übrigens den 50.000sten Besucher dieses Blogs. Na, wer schickt mir einen screenshot mit der runden Zahl drin (Besucherzähler, rechte Spalte unten)?

Gibt auch ne lobende Erwähnung