Such is life. Den letzten Eintrag übers Einhand-Segeln habe ich vor genau einer Woche geschrieben. Heute, am dritten Adventssonntag, also 7 Tage später, sitze ich wieder zuhause und bin nicht mehr „Einhand“. Habe keine Chance mehr wirklich allein zu segeln. Mein neuer „kleiner Freund“ wird immer bei mir sein und aufpassen, dass ich im Rhythmus bleibe. Sozusagen.
Na gut, ich will’s nicht übertreiben, genug der deutungsvollen Einhand-Metaphern und Anführungstüddelchen. In Stichworten: Unerklärlicher Leistungsabfall in den letzten Monaten … heute vor einer Woche Zusammenbruch zuhause (hatte grad den Einhand-Artikel fertig – war wohl zu aufregend ) … Montag ins Krankenhaus … drei Tage Diagnostik … Donnerstag Herzschrittmacher-OP … Freitag wegen guter Führung nach Hause entlassen.
Schuss vor den Bug, der zum Manöver zwingt? Könnte man so auffassen. Halsen? Wenden? Beidrehen und abwarten?
Das Ergebnis meines Nachdenkens: Für mich ist aus einem sehr anstrengenden Wind gegenan eine freundliche Backstagbrise geworden (seglerischer Ausdruck für sehr unkomplizierten Rückenwind von schräg hinten). Alles geht leichter, entspannter. Jetzt schon, so kurz nach der OP. Was in den letzten Monaten und Wochen zu körperlichen Anstrengungen, ja Qualen wurde, ist einer gewissen physischen Leichtigkeit des Seins gewichen. Und auch einer psychischen. Denn was ich auch versuchte, welchen Kurs ich auch einschlug, ich hatte keine Chance, es blieb quälend. Wind und Strömung waren gegen mich. Ganz anders die neue Situation nach dem Wetterumschwung. Der alte Kahn läuft wieder.
Neue Ziele? Nein, alte Ziele, die nun umso konsequenter angesteuert werden. Bei klarem Blick auf den Horizont. Rüm Hart – klaar Kimming!
Allerdings und zugegebenermaßen durchaus mit mehr Sensibilität für den alten Kahn und seine Befindlichkeit. Man kann ihm offensichtlich nicht mehr alles zumuten. Aber so eine neue Zentralelektronik ist doch auch für Oldtimer was Feines. Habe ich nicht eben noch von Rüm Harts Autopiloten geschwärmt? Jetzt hab ich selbst einen.
Lieber Manfred,
gute weitere Genesung und erhalt Dir die Sucht nach neuen Zielen mit Rüm Hart. Die Familie wird Dir die Kraft für die interessante Zukunft geben.
Gerda und Karl-Heinz
Danke danke! Ich bin da guter Hoffnung. Bis zum Beginn der nächsten Segelsaison ist ja noch genügend Zeit zum Kräftesammeln. Wenn Herzkasper, dann im Winter. Wieder mal alles richtig gemacht … 😉
Liebe Grüße an Euch Beide
Manfred
Mensch Manfred,
ich stöbere gerade in deinem Blog u. lese von deinem „neuen Motor“ u. muss zugeben, bin ein kleines bischen geschockt. Aber es ist genauso schön von deinem Optimismus zu lesen und dass es so rapide bergauf geht. Nicht nur deine Familie sondern auch die Aussicht auf die kommende RÜM HART – SAISON wird dich die Strapazen schnell wieder vergessen lassen. Auch für mich war/ist das eigene Schiff eine Art Therapie, die mich immer wieder aufbaut. Ich habe zwar keinen neuen „Motor“, bin aber ein bischen zwischen den Ohren angeschlagen.
Freun wir uns auf eine wunderbare neue Saison auf Frieslands Gewässern.
Beste Gesundheit von
Pitter aus dem SF