Es könnte jetzt Winter werden, wenn denn mal jemand die für alles Meteorologische zuständigen Kumpels in der Götterabteilung da oben zur Ordnung rufen könnte. 14 ° sind es draußen, Celsius und plus. Mit Winter- und Weihnachtsgefühlen tut man sich da schwer.
Rüm Hart jedenfalls ist präpariert. Die Wasser- und Abwassertanks sind leer, der Dieseltank voll, die Maschine eingewintert und die Seeventile frostgeschützt. Alles Wertvolle und Empfindliche lagert zuhause, das Boot hab ich nochmal gründlich geschrubbt und die sehr stabilen Winterleinen ausgebracht (das Foto oben zeigt noch nicht den endgültigen Zustand).
So, und jetzt noch auf ein Wort. Meine Krankheitsandeutung im letzten Eintrag hat Reaktionen verursacht, sehr liebe, besorgte und mitfühlende. Und Nachfragen. Und da wir uns grundsätzlich entschieden haben, damit offen umzugehen: ja, Sigrid ist an Brustkrebs erkrankt, 2 Operationen hat sie gut hinter sich gebracht und beginnt noch in diesem Jahr mit der Chemo. Sie hat ein schweres neues Jahr vor sich, wirft aber die notwendige mentale Kraft und auch ein bisschen Fatalismus in die Waagschale („ich bin nicht krank, ich hab nur ’n büschen Brustkrebs“). Die Medizinmänner und -frauen zeichnen ein deutliches Licht ans Tunnelende.
Jetzt wird so mancher die Nase rümpfen ob der Offenheit, mit der ich die geneigte Öffentlichkeit strapaziere. Sowas behält man doch gefälligst für sich. Das sehe ich anders. Eine Krankheit ist nichts Anrüchiges. Arzt/Ärztin ist ein honoriger Beruf, also ist auch der situative Bedarf an ihnen nichts, was man unter den Teppich kehren müsste. Uns hilft diese Offenheit ungemein, und möglicherweise kann Sigrids Geschichte ja auch in dem einen oder anderen Fall Mut machen.
Übrigens sitzen wir nicht den ganzen Tag in der Ecke und heulen uns die Augen aus’m Kopp. Nein, wir leben unser Leben, nehmen Einladungen an und morgen Abend zum Beispiel wird unser Wohnzimmer mal wieder übervölkert sein. Wir sind sicher, dass Lachen gesund ist.
Vielleicht ist Schmunzeln sogar gesünder. In diesem Sinne verlinke ich HIER zur neuesten Kolumne für die segeln und schließe damit thematisch den Kreis.
Allen Lesern herzlichen Dank für die Begleitung in diesem Jahr, Frohe Weihnachten und Mast- und Schotbruch für die neuen zwölf Monate
Manfred
Liebe Sigrid, lieber Manfred,
Bei mir war es auch Brustkrebs. OP, Chemo, Bestrahlung. Sechs Wochen nach der letzten Bestrahlung haben wir in Minerva Nord geankert. Das ist jetzt fuenf Jahre her. Wir sind gerade auf dem Weg nach Patagonien….
Vielleicht macht Euch das Mut. Vielleicht auch dem/der ein oder anderen, die hier mitliest. Und im uebrigen finden wir eure Offenheit sehr gut.
Wir wuenschen euch besinnliche, friedliche, muntere Weihnachten und einen guten Rutsch in ein gutes 2016.
Und Dir Manfred nochmals Danke fur deinen Blog. Hat uns 2015 viel Spass gemacht.
Liebe Gruesse aus Suedafrika, Helmut und Kerstin
Hallo Manfred und zugehörige Admiralität,
ich drücke Euch die Daumen, dass Ihr die derzeitige Phase gut übersteht. Humor ist dabei sicher ein guter Helfer. „Der Humor ist der Regenschirm der Weisen.‘‘ Sagt Erich Kästner.
Aber was bleibt, sind dann doch die vielen Zweifel und Sorgen, die man sich macht. Die kann man nicht weg lachen. Vielleicht soll man das auch gar nicht. Sie gehören auch zum Leben. Man darf sich nur nicht davon überwältigen lassen. Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
Viele Grüße aus Deutschlands Süden, wo wir gerade erwägen, den Glühwein gegen eine gut gekühlte Weißherbstschorle auszutauschen
Jürgen
P.S. Wäre jetzt auch lieber auf dem Ijsselmeer unterwegs …
Lieber Manfred,
liebe Sigrid,
auch von uns, Werner und Bettina, ganz liebe Grüße aus dem sonnigen Lörrach!
Auf die Dauer der Zeit nimmt die Seele die Farbe Deiner Gedanken an…wir hoffen, dass Euch Eure Lebensfreude und Euer Lachen die Farben des Regenbogens in Eure Seelen zaubert.
Wir freuen uns schon auf neue Abenteuer, die Ihr gemeinsam meistert und wünschen Euch viel Spaß im Kreise Eurer Freunde und Liebsten!
Bis bald….