Seit zwei Monaten bin ich nun unterwegs. Heute vor zwei Monaten hat Sigrid mich zum Boot gebracht, am nächsten frühen Morgen bin ich von Papenburg aus gestartet. Eigentlich hatte ich ja vor, das mit einem schicken Fremdessen zu begehen, genau wie im April halt, nur diesmal leider ohne Sigrid (Schatz, aber ich hätte für dich ein Glas Wein mitgetrunken …). Und habe mir diesen Ort im Nichts dafür ausgesucht: Gryts Varv, mit Bootswerft und Hotel inkl. Gästeplätze vor der Terrasse. Aber – geschlosssen! Man fasst es nicht, wir haben den 9. Juni und die haben zu. Genauer: nur am Wochenende auf.
Immerhin kommt es zu einem Sirius-Treffen. Die Wombat, eine sehr gepflegte 32, kommt ebenfalls rein, liegt neben mir und natürlich gibt es ordentlich was zu klönen und Details auszutauschen.
Heute Morgen bin ich aus meiner Ankerbucht ausgelaufen, hab dort eine sehr ruhige Nacht verbracht, gestern Abend das ständig wechselnde Licht bewundert und fotografiert. Långviken – eine gute Empfehlung.
Kaum Wind heute Morgen, jedenfalls zu wenig um zu segeln. Ruhige Maschinenfahrt mit 1.700 Umdrehungen und knapp über 5 Knoten. Kaum andere Schiffe sind zu sehen. Das Schärenfahrwasser ist teilweise ganz schön eng, lockt den einsamen Segler mit allerlei Verführungen und führt an kleinen und kleinsten Ortschaften und niedlichen Sommerhäusern vorbei.
Und jetzt liege ich hier so rum. 20 m vor dem Bug die leere Kaffee-Terrasse eines geschlossenen Hotels, achteraus eine geschätzt 500 m weite Bucht mit nichts als Wasser, Spiegelbildern der Wolken am blauen Himmel darüber und natürlichen Geräuschen. Nein, nicht von mir. In erster Linie von den flugfähigen Bewohnern der Wälder drumherum.
Einfach schön – da kann auch die Dose Ravioli nichts dran ändern, die ich mir gleich auf und heiß mache.
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Bei dieser Beschreibung könnte man direkt neidisch werden. Gute Fahrt und allseits . . ., na ist ja bekannt.
LG Sigurd